Dieter Jung in dem Buch "Die große Faszination":

"Es begann 1976 mit dem Stück DIE GAUNEREIEN DES SCAPINO von Moliére. Der Regisseur Gilbert Deflo, der das Stück inszenierte, versetzte die Handlung in die Neuzeit. Schauspieler Klaus Spürkel, der gegen eine Menschenmenge vorgehen mußte, tat dies also nicht mit dem Degen, sondern mit heutigen Kampftechniken. Deflo, selbst aktiver Karateka, bat nun die Bad Hersfelder Karatesportler um Unterstützung. Die Szenen waren so gelungen, daß die Kritiker nach der Premiere voll des Lobes über diesen gelungenen Einfall waren. "

"Der Anfang war gemacht - der Kontakt über den damaligen Intendanten der Festspiele, Günther Fleckenstein, war hergestellt. Fleckenstein war es auch, der die Karategruppe zu den Festspielen holte und zur ACTION-GRUPPE machte. Erster Einsatz war 1979 im Stück DER RICHTER VON ZALAMEA. Mit eiserner Disziplin und großem Einsatz waren die 20 Männer der Action-Gruppe am Erfolg des Stückes beteiligt - und waren fortan fester Bestandteil des Ensembles."

"Der bislang erfolgreichste Auftritt in der Bad Hersfelder Stiftsruine war im Stück DIE DREI MUSKETIERE von Alexandre Dumas unter der Regie von Volker Lechtenbrink. 50 aktive Karateka kämpften als Franzosen und Engländer auf der großen Oberbühne die "Schlacht von La Rochelle". Umfangreiche Vorbereitungen waren hierfür nötig. Ein halbes Jahr lang übte die Action-Gruppe Bühnenfechten unter der Leitung von Fechtlehrer Volker Ullmann (Hamburg). Hier gelang der Action-Gruppe der eigentliche Durchbruch. "

 

"So richtig in Ihrem Element war die Gruppe in dem Stück DER FRÖHLICHE WEINBERG (1981). In der Wirtshausprügelei und im Weinberg konnten die Kampfsportler ihr Können zeigen. Es folgten Einsätze in DER MANN VON LA MANCHA, DON CARLOS, KÖNIG JOHANN und OTHELLO, wobei die Kampfchoreographie von mir, dem Leiter der Action-Gruppe, übernommen wurde. "

 

"Nicht nur Prügeln und Fechten wurden zur Aufgabe der Action-Gruppe. Schnelle und exakte Umbauten gehören ebenso zum Repertoire, wie z. B. das tänzerische Bewegen der 10 m großen Riesenfiguren im KAUFMANN VON VENEDIG (1988)."

 

"Der Erfolg der Gruppe und der Spaß an der Sache ließ das Aufgabengebiet steigen: Bei Auftritten auf Touristikmessen in Berlin, Hamburg, Frankfurt und überall dort, wo für die Festspiele geworben wird, sieht man Jungs, die mit ihrem Können einen Blick hinter die Kulissen der Bad Hersfelder Festspiele geben."